Mein Test der Replica Audemars Piguet Royal Oak Offshore „Survivor“
Als Blogger, der regelmäßig Replica Uhren aus verschiedenen Online-Shops kauft und über längere Zeit testet, habe ich mir diesmal eine sehr markante Sportchronographen-Interpretation auf den Tisch geholt. Bezogen habe ich die Uhr hier: Replica Audemars Piguet Royal Oak Offshore Survivor von Noobfactory Ref. 26165IO. Wie immer geht es mir nicht um Werbung, sondern um eine ehrliche Einschätzung: Wo glänzt die Uhr, und wo zeigt sich, dass es eben doch eine Replica Uhr ist?
Verarbeitung, Material und Tragegefühl
Das Gehäuse aus Titan bringt genau die Mischung aus Leichtigkeit und Präsenz, die man bei diesem Toolwatch-Look erwartet. Mit rund 42 mm Durchmesser (ohne Krone und Schutzbügel) wirkt die Uhr am Handgelenk sportlich-massiv, ohne überbordend zu sein. Die ikonische, kantige Lünette mit sichtbaren Schrauben ist sauber umgesetzt; die Kanten sind ordentlich gebürstet, wenngleich der Feinschliff nicht ganz die Schärfe des Originals erreicht. Das schwarze Zifferblatt ist stark strukturiert, die applizierten Indizes sind gleichmäßig gesetzt, und die Leuchtmasse ist praxistauglich – nicht die hellste, aber nach kurzer Lichtladung gut ablesbar.
Positiv überrascht hat mich das kratzfeste Saphirglas, das mit einer brauchbaren Entspiegelung kommt. Unter direkter Sonne gibt es leichte Reflexe, insgesamt bleibt die Ablesbarkeit aber überdurchschnittlich. Das Gummiband sitzt solide und wirkt robust, bietet guten Halt und ist im Alltag erstaunlich komfortabel. Ein kleiner Kritikpunkt: Die Kanten des Bandanstoßes könnten noch feiner verrundet sein – nichts Scharfes, aber spürbar.
Werk, Chrono-Bedienung und Gangwerte
Im Inneren arbeitet ein Noob-Klon des bekannten AP-Chronographen-Kalibers auf Automatikbasis. Die Aufzugsrichtung ist klar spürbar, der Rotor läuft nicht lautlos, bleibt aber innerhalb dessen, was ich von einer Replica Uhr erwarte. Start, Stopp und Reset des Chronographen funktionieren zuverlässig; der Druckpunkt der Drücker ist minimal schwammiger als beim Original, jedoch konsistent. Nach meiner Messung über eine Woche lag die Gangabweichung bei +9 Sekunden pro Tag. Für eine Replica Uhr ist das ordentlich; zum Vergleich: Bei originalen Rolex-Modellen gelten bis ca. 5 Sekunden/Tag als normaler Toleranzbereich.
Die Zeigerzentrierung passt, die Totalisatoren sitzen sauber, und der Sekundenstopp greift zuverlässig. Die Datumsschaltung bei drei Uhr rastet definiert ein, könnte aber in der Haptik noch eine Spur knackiger sein. Für den Alltag ist das mehr als ausreichend – Enthusiasten werden den Unterschied merken, Gelegenheitsträger eher nicht.
Alltagstauglichkeit und Details
Die Uhr ist mit 5 ATM angegeben. Für Händewaschen oder Regen unkritisch, zum Schwimmen würde ich sie nicht mitnehmen – dafür sind die Dichtungen solcher Nachbauten erfahrungsgemäß nicht durchgängig auf Premium-Niveau. Die verschraubte Krone greift gut, die Kronenschützer tragen zum markanten „Survivor“-Charakter bei und bewahren die sportliche, technische Optik.
Die Oberflächenbearbeitung des Titan-Gehäuses ist stimmig: weitgehend gleichmäßige Bürstung, saubere Übergänge zwischen den Flanken, und eine Gehäuseboden-Gravur, die ordentlich tief ausgeführt ist. Wer mit dem Makroobjektiv sucht, findet: nicht perfekt ausgerichtete Schraubenschlitze an der Lünette und minimal weichere Kanten an den Fasen. Das ist Jammern auf Replica-Niveau, aber gehört zur Transparenz dazu.
Wie nah ist die Nachbildung?
Optisch liefert diese Replica Uhr eine überzeugende Bühne: Proportionen, Architektur des Zifferblatts, die charakteristische Gehäuseform und die sichtbaren Schrauben treffen die DNA des Vorbilds gut. Haptisch bleiben leichte Abstriche – Drückerweg, Rotorgeräusch, Bandkanten – die das Original souveräner löst. Unterm Strich ist das Paket für Fans der Linie sehr attraktiv, die das Design lieben, aber mit den typischen Kompromissen einer Replica Uhr leben können.
Zum Preis: Ich habe für mein Testexemplar 699 EUR notiert. In diesem Rahmen bietet die Uhr viel Präsenz, solide Alltagstauglichkeit und eine überraschend gute Ablesbarkeit. Wer eine Replica Uhr mit markanter Identität, robustem Auftritt und funktionierendem Chronographen sucht, bekommt hier eine runde Mischung aus Look, Technik und Tragekomfort.
Fazit: Charakterstark, mit realistischen Kompromissen
Diese „Survivor“-Interpretation ist nichts für Minimalisten, sondern für alle, die einen kantigen, industriellen Auftritt mögen. Verarbeitung und Werkleistung liegen für eine moderne Replica auf gutem Niveau, mit kleinen, fairen Schwächen in der Feinveredelung und Wasserresistenz. Insgesamt hinterlässt die Uhr in meinem Test einen stimmigen, positiven Eindruck – nicht perfekt, aber authentisch genug, um im Alltag richtig Spaß zu machen.
